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Schulsport: Weniger Verletzungen mit der richtigen Brille
In einigen Bundesländern enden die Sommerferien bald – eine gute Gelegenheit, sich rechtzeitig Gedanken über eine geeignete Brille für den Schulsport zu machen. Vom Augenoptiker angepasste, schulsporttaugliche Brillen helfen, Unfälle durch schlechtes Sehen zu vermeiden, schützen gleichzeitig die Augen durch ihre besondere Beschaffenheit und fördern nicht zuletzt die sportliche Leistungsfähigkeit und den Spaß beim Sport.
Weil eine Brille von vielen Kindern beim Sport als störend empfunden wird und die Verletzungsgefahr mit der normalen Alltagsbrille hoch ist, nehmen fehlsichtige Kinder oft ganz ohne Sehhilfe am Schulsport teil. Die Zahlen der Fakultät für Sportwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) sind alarmierend: Demnach sieht jedes vierte Kind im Sportunterricht schlecht, weil es keine geeignete Sportbrille trägt. Die Verletzungsgefahr mit der normalen Brille ist beim Sport hoch, trägt das Kind jedoch gar keine Brille, hat das ebenfalls Nachteile, wie Sportwissenschaftler Dr. Gernot Jendrusch von der RUB erklärt: „Beim Schulsport erreichen fehlsichtige Schüler und Schülerinnen in Motoriktests signifikant schlechtere Gesamtergebnisse als ‚Normalsichtige’. Besonders große Unterschiede bestehen im Bereich der Bewegungskoordination, also zum Beispiel beim Balancieren rückwärts oder beim seitlichen Hin- und Herspringen.“
Mit folgenden Tipps findet sich eine schulsporttaugliche Kinderbrille:
- Die Modelle sollten mit der Plakette „schulsporttauglich“ bzw. „schulsporttauglich plus Augenschutz“ ausgezeichnet sein. Achtung: Einige Modelle sind nur mit befestigtem Kopfband schulsporttauglich.
- Die Brille muss fachgerecht vom Augenoptiker mit bruchfesten Korrektionsgläsern aus Kunststoff ausgestattet werden.
- Einige Augenoptiker sind auf Sportoptik spezialisiert. Sie haben sportbezogene Fachkenntnisse und können individuell zu bestimmten Sportarten oder zum Schulsport beraten. Vor allem beim Sport spielt das optimale beidäugig räumliche Sehen (Stereopsis) eine wichtige Rolle.
- Die Brille muss in erster Linie sicher sein, sie muss dem Kind aber auch gefallen, damit sie getragen wird. Kontaktlinsen bieten eine gute Alternative bei hohen Fehlsichtigkeiten, Risikosportarten oder wenn das Kind beim Sport generell keine Brille tragen möchte. Auch in diesem Fall ist der Augenoptiker der richtige Ansprechpartner.
Gute Testergebnisse für Schulsportbrillen
Der Schulsportbrillentest (www.schulsportbrillentest.de), den die RUB in diesem Jahr zum vierten Mal unter der Leitung von Dr. Jendrusch durchgeführt hat, zeigt, dass die Qualität von geeigneten Brillen für den Schulsport immer besser wird. Neben diversen Labortests, bei denen zum Beispiel die Haltbarkeit und Temperaturbeständigkeit der Fassungen geprüft wird, beurteilt eine Jury aus Sportwissenschaftlern, Biomechanikern, Augenoptikern und -ärzten die Funktionalität und Tauglichkeit der Brillen für den Schulsport. Um die Belastbarkeit und den Augenschutz unter möglichst realen Bedingungen im RUB-Labor zu testen, werden zum Beispiel brillentragende Dummys mit unterschiedlichen Arten von Bällen beschossen. Gemeinsam mit dem Deutschen Sportlehrerverband setzen sich die Wissenschaftler der RUB nun auch auf politischer Ebene dafür ein, dass eine sporttaugliche Brille als Hilfsmittel für die Schule eingestuft und für schulpflichtige Kinder von den Krankenkassen finanziert wird.
Vor dem Schulstart zum Augenoptiker
Schlechtes Sehen steht oft in direktem Zusammenhang mit schlechten Leistungen in der Schule, Konzentrationsschwierigkeiten, Unlust oder Kopfschmerzen. Nicht nur für den Sport, auch für den Schulweg und die Teilnahme am Straßenverkehr ist gutes Sehen unerlässlich. Unter folgendem Link können Eltern einen spielerischen Online-Sehtest mit ihren Kindern zwischen vier und acht Jahren durchführen: sehtest.1xo.de/kindersehtest
Der Kindersehtest kann und soll die Augenprüfung durch einen Fachmann nicht ersetzen. Sollte eine Brille für Schule und Sport erforderlich sein, wissen Augenoptiker um die besonderen Anforderungen an Kinderbrillen und können diese optimal anpassen.
Quelle: Zentralverband der Augenoptiker (ZVA)