Interview mit Steve Koch, Geschäftsführer bei AllesBrille

Seit 2013 gibt es das Optiker-Fachgeschäft AllesBrille in Charlottenburg. Das innovative Konzept des modern eingerichteten Geschäfts bietet eine reiche Auswahl an Brillenfassungen und qualitativ hochwertigen Brillengläsern, die zu 100 Prozent in Deutschland gefertigt werden. AllesBrille arbeitet bei der Refraktion mit dem modernsten Videozentriersystem und hat sich über die Jahre zum Gleitsichtspezialisten entwickelt. Darüber hinaus bietet der Meisterbetrieb auch eine eigene Brillenmarke an. Seit 2019 ist Steve Koch der Geschäftsführer bei AllesBrille.

Herr Koch, Sie kommen aus dem Marketing und führen einen Optikbetrieb. Wie geht das?

Ich habe mich bei AllesBrille seit der Gründung 2013 mit dem Marketing eingebracht. Als die Eigentümer das Geschäft 5 Jahre später abgeben wollten, sah ich meine Chance, es mit meinen Ideen weiter zu entwickeln und habe 2019 die AllesBrille Optiker GmbH gegründet, die das Business dann übernommen hat. Das konnte ich natürlich nur mit der Hilfe unseres tollen AllesBrille Teams, welches mir immer zur Seite stand, bewältigen.

Bei über 500 Optikbetrieben in Berlin ist es sicher nicht einfach ein neues Konzept zu etablieren. Was machen Sie anders?

Wir haben natürlich das Rad nicht neu erfunden, aber wir versuchen immer wieder Nischen zu besetzen in denen wir etwas besser können als andere und bauen darauf unser Konzept auf. Als Beispiel: Die meisten Billiganbieter sind nur noch Brillenverkäufer, haben zu wenig Fachpersonal, manchmal nicht einmal eine Werkstatt. Wenn Sie dort eine Brille kaufen müssen Sie mindesten 2 Wochen warten bis Ihre Brille fertig ist. Bei uns können Sie oftmals Ihre neue Brille, nach einer Wartezeit von 45 Minuten, gleich mitnehmen.

Wie können Sie als Geschäftsführer neue Perspektiven und Impulse einbringen?

Da ich nicht aus der Branche bin, sehe ich vieles auch aus einer anderen Perspektive. Dementsprechend haben wir im Juli 2020 die Aktion #CHANGEYOURPERSPECTIVE ins Leben gerufen. Seither legen wir pro verkaufter Brille 2€ zur Seite und spenden den bis zum Jahresende kumulierten Betrag an eine jeweils noch festzulegende, gemeinnützige Institution in unserem Kiez. Die Aktion soll dazu beitragen, die Situation von Minderheiten, wie z.B. People of Colour, LGBT, Obdachlosen, Flüchtlingen und Menschen mit anderen Religionen, aus einer anderen Perspektive zu sehen. Gleichzeitig sprechen wir damit natürlich auch die Menschen im Kiez an (www.changeyourperspective.de)

Inwieweit helfen neue Medien und Technologien bei der Vermittlung?

Unser Geschäft befindet sich nicht an einer typischen Lauflage. Deshalb sind wir für die Neukundenakquise auf die Online-Präsenz angewiesen. Soziale Medien, unser Internetauftritt und Augmented Reality, helfen unser Knowhow und unsere Produkte anschaulich zu vermitteln. Die vielen, sehr guten Bewertungen unserer zufriedenen Kunden, sind auch hilfreich und tragen zu einem Top-Ranking bei Google bei.

Eine letzte Frage noch. Ist das Thema Nachhaltigkeit auch im Bereich der Sehhilfen angekommen?

Ganz wichtig, wir beziehen unsere Brillengläser explizit nur aus dem Berliner Umfeld, nach dem Motto: „Think global, buy local“. So vermeiden wir großen CO2 Ausstoß auf langen Transportwegen. Auch der Produzent unserer Brillengläser, die Gläsermanufaktur Ophthalmica aus Rathenow beschäftigt sich dort intensiv mit diesem Thema. Außerdem haben wir im Jahr 2021 unser komplettes Beleuchtungssystem auf LEDs umgerüstet. Damit sparen wir jetzt fast die Hälfte unseres bisherigen Energiebedarfs. Last but not least, haben wir viel Geld in die Hand genommen um einen speziellen Wasserfilter der Firma Wardakant für unsere Gläserschleifmaschine zu kaufen. Dafür werden unsere Brillen jetzt ohne Eintrag von Mikroplastik ins Abwasser gefertigt.

Wir bedanken uns für dieses Interview und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg!

Quelle: LUST AUF GUT, Republic of Culture, Berlin und drum herum, Ausgabe 207

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