Brillenglossar

Hier finden Sie ausführliche Informationen über einige Begriffe rund um das Thema Brille.

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Addition

Physikalisch betrachtet erhält man die Brechkraft, eines aus zwei Linsen bestehenden Systems, durch Näherungsrechnung der Brechkräfte der einzelnen Linsen! – genannt: AdditionGemeint ist, dass bei einem fehlsichtigen Auge diese Fehlsichtigkeit , entstanden durch die veränderte Brennweite des Auges, durch eine zusätzliche Brille oder Linse kompensiert werden soll. Gleichzeitig bezeichnet man auch den Wert der Alterssichtigkeit mit Addition. Um demzufolge in der Nähe eine gute Sicht zu bekommen, addiert der Optiker oder Augenarzt diesen Wert bei der Sphärenkorrektur.

Akkomodation

Fähigkeit des Auges, sich auf verschiedene Entfernungen durch Brechkraftzuwachs oder Brechkraftabnahme der Augenlinse einzustellen.Brechkraftzuwachs erfolgt durch Anspannen des Zilliarmuskels und daraus folgendes Entspannen der Zilliarbänder. Durch die Eigenelastizität begibt sich die Linse annährend in Kugelform. Gegenteilig  beim Sehen in die Ferne: hier wird der Zilliarmuskel entspannt und die Zilliarbänder angespannt, wodurch die Linse eine abgeflachte Form einnimmt.

Alterssichtigkeit

Aufgrund der Tatsache, dass die Augenlinse von der Geburt an immer unelastischer und wasserärmer wird, verliert sich mit den Jahren langsam die Fähigkeit des Augenpaares nahe Objekte scharf abzubilden. Meistens ab einem Alter von ca. 40-45 Jahren nimmt man den Effekt aber bewusst wahr. Zu diesem Zeitpunkt hat das Auge soviel  an Akkomodationsvermögen verloren, dass man mit optischen Hilfsmitteln wie Brillengläsern oder Kontaktlinsen nachhelfen muss, um die Sehstärke zu erhalten.

Astigamtismus (lat. Stabsichtigkeit)

Als Stabsichtigkeit oder Astigmatismus bezeichnet man unterschiedliche Brechwerte in verschiedenen Meridianebenen. Z.B. unterschiedliche Krümmung der Hornhautvorderfläche oder der Hornhautrückfläche (Hornhautastigmatismus), sowie unterschiedliche Brechwerte der  Augenlinse (Linsenastigmatismus). Aus beiden Astigmatismen resultiert der Gesamtastigmatismus.

Bifokalbrille oder Mehrstärkenbrille. Zweistärkenbrille

Brille, die sowohl die Fernstärke als auch die Nahstärke korrigiert. Das Nahteil ist im unteren Bereich des Brillenglases eingelassen. Der Nachteil von Bifokalgläsern ist, dass der Zwischenbereich von 60 cm – 120 cm nicht korrigiert ist, so dass entweder der Brillenträger näher an das Objekt heran gehen muss, um scharf durch das Nahteil zu sehen, oder weiter weg gehen muss um durch den Fernteil scharf sehen zu können.

Bildsprung

Unangenehmer Effekt beim Wechsel von der Fernsicht zur Nahsicht, an der Übergangskante des Nahteils bei Mehrstärkengläsern.

Brillenglasbestimmung

Ermittlung der Korrektionswerte einer Fehlsichtigkeit, durch Augenoptiker oder Augenarzt, nach welcher die Brillenglasverordnung ausgestellt wird.

Bindehautentzündung

Eine mit Abstand am häufigsten vorkommende Erkrankung der Augen. Sie tritt stets beidseitig auf und geht mit einer Rötung der Bindehaut einher.

Brillenverordnung

Die Brillenverordnung beinhaltet Daten, welche vom Augenoptiker oder Augenarzt, zur Anfertigung einer individuellen Sehhilfe gemessen wurden.

Cylinder

Korrektionsangabe für Brillengläser und Kontaktlinsen, zur Korrektur von Astigmatismus, in Form von Dioptrie (Dpt.) zur Benennung der Stärke und in Form von Achse (A) in Grad (°) zur Benennung der Lage des Cylinders.

Dreistärkenbrille

Sie ist ähnlich aufgebaut wie ein Bifokalglas. Zusätzlich befindet sich zwischen Fern-und Nahteil ein dritter Bereich, um in der Zwischenentfernung scharfes Sehen zu ermöglichen.

Durchmesser

Bezieht sich meist auf Brillengläser im rohrunden (ungeschliffenen) Zustand.

Einäugig

Sehen nur mit einem Auge.

Einschleifen

Einer der wichtigsten Prozesse beim Anfertigen einer neuen Brille ist das Einschleifen. Zuallererst ist es ganz wichtig, dass die persönlichen Korrektionswerte auch genauestens und mit professionellen Geräten ermittelt wurden. Deshalb sollten Augenglasbestimmungen nur von einem Augenoptiker oder Augenarzt vorgenommen werden.

Aufgrund der genauen Korrektionswerte werden die Gläser dann bei einem Brillenglashersteller bestellt und von Ihrem Optiker nach Fassungsform und Zentrierwerten eingeschliffen.

Mit dem Prozess des Einschleifens bezeichnet man die Herstellung der Form der Brillengläser und die Verbindung mit dem Brillengestell.

Neben den richtigen Korrektionswerten und der Qualität der Brillengläser, ist die richtige Zentrierung durch den Augenoptiker ganz entscheidend für die Spontanverträglichkeit und  das komfortable Sehen des Brillenträgers. Für das richtige Zentrieren der Brille sind die Einhaltung der Pupillendistanz, Achse und Höhe in der Fassung von größter Bedeutung.

In der Präzision des Einschleifvorgangs erkennt man den guten Fachmann.

Einstärken

Meist ein Brillenglas, welches nur für eine Entfernung korrigierend wirkt.

Entspiegelung

Das Brillenglas wird beidseitig mit einer Antireflexbeschichtung versehen, dadurch können störende Spiegelungen bis auf ein Minimum reduziert werden. Man unterscheidet in einfache,-Multi-, und Super-Entspiegelung. Eine Entspiegelung ist auf mineralischem Glas sowie auf Kunststoffglas möglich.

Fehlsichtigkeit

Die Fehlsichtigkeit oder lat. Ametropie beschreibt eine fehlerhafte Abweichung der Bildlage vom Normauge aus betrachtet und die damit verbundene Herabsetzung der Sehleistung des Menschen.

Man unterscheidet heute in zwei Arten Bildlagefehler

  • Den axialen Bildlagefehlern, d.h. der Bildlagefehler befindet sich auf der optischen Achse des Auges
  • Den lateralen Bildlagefehlern, d.h. der Bildfehler befindet sich nicht auf der optischen Achse des Auges, sondern liegt rechts, links, oben, oder unten von dieser entfernt.

Zu den Axialen Bildlagefehlern gehören

  • Übersichtigkeit / Hyperopie, hierbei befindet sich das vom Objekt abgebildete Bild und somit der Brennpunkt hinter der Netzhaut.  Dieser Fehler wird mit positiv (+) wirksamen Dioptriewerten  korrigiert.
  • Kurzsichtigkeit / Myopie, hierbei befindet sich das vom Objekt abgebildete Bild, ind somit der Brennpunkt, vor der Netzhau. Dieser Fehler wird mit negativ (-) wirksamen Dioptriewerten korrigiert.
  • Stabsichtigkeit / Astigmatismus, hierbei werden zwei unterschiedlich weit voneinander entfernte Bildlinien durch unterschiedliche Hornhautradien vor und/oder hinter der Netzhaut abgebildet. Die Korrektion erfolgt mit sogenannten Zylindrischen Brillengläsern.
  • Zu den lateralen Bildlagefehlern gehört z.B. die:
  • Winkelfehlsichtigkeit / Phorie, hierbei handelt es sich um den Zustand eines Augenpaares, bei welchem in Ruhestellung das Bild nicht auf der Optischen Achse des Auges liegt. Man unterscheidet in horizontale Winkelfehlsichtigkeit und vertikale Winkelfehlsichtigkeit.

Gleitsichtglas oder Multifokalglas; Progressivglas

Brillenglas für Fern- und Nahkorrektion, welches stufenloses Sehen auf allen Distanzen gewährleistet.

Hornhautscheitelabstand – (HSA)

Abstand der vordersten Fläche der Hornhaut gemessen bis zur augenseitigen Brillenglasfläche in Blickrichtung senkrecht zur Fassungsebene. In der Regel 16mm. Bei Kontaktlinsen beträgt der Abstand 0mm.

Hartschicht

Beschichtung auf Kunststoffgläsern, welche ein schnelles Verkratzen der Gläser verhindert.

Kittung

Die Reparatur einer zerbrochenen Kunststoff-Fassung wird als Kittung bezeichnet. Es ist eine Art Kaltschweißung bei der die Fassungsfragmente an den Bruchstellen, nach ihrer Reinigung durch das Lösungsmittel Aceton, erst angeweicht und anschließend zusammengedrückt werden. Beim Trocknen verbinden sich die Bruchstellen. Nach einer Trockenzeit von ca.24 h sind sie wieder so fest miteinander verbunden, dass die Fassung abgeschliffen und so von Unebenheiten befreit werden kann.

Kurzsichtigkeit

Die Baulänge des Augapfels ist bei Kurzsichtigkeit zu lang, oder die Brechkraft der Augenlinse zu hoch. Dadurch befindet sich das scharfe Bild vor der Netzhaut. Auf der Netzhaut kommt nun ein größeres unscharfes Bild zustande. Man spricht hier auch von Übersichtigkeit, weil die Person zwar entfernte Objekte unscharf sieht, aber sehr  nah gelegene Objekte scharf erkennen kann. Die Korrektion erfolgt mittels Brille mit Minusgläsern.

Löten

Beim Löten wird durch starke Hitze eine feste Verbindung zwischen zwei Metallteilen hergestellt. Das Bindemittel ist hierbei ein Lot aus Gold oder Silber. Mit Hilfe eines Lötkolbens oder eines Bunsenbrenners werden sowohl die Bruchstellen der Fassung als auch das Bindemittel erhitzt. Da das Lot einen niedrigeren Schmelzpunkt als die Fassung hat, verflüssigt es sich schneller und verbindet die Metallteile. Nach dem Aushärten des Bindemittels ist eine feste Verbindung hergestellt. Um eine Oxydation zu verhindern, benutzt der Augenoptiker ein Fluren oder Borax als Flussmittel. Während Fluren die sich bildende Oxydschicht zerstört, bildet Borax eine Isolierschicht welche das Oxydieren verhindert.

Mehrstärkenbrille

Brille, die mehr als nur eine Entfernung korrigieren kann.

Minusgläser

Nach innen gewölbte, zum Rand hin dicker werdende, Konkavgläser zur Korrektion von myopen Augen.

Monokular

Sehen nur mit einem Auge.

Multifokalglas

Brillenglas für Fern- und Nahkorrektion, welches stufenloses Sehen auf allen Distanzen gewährleistet.

Myopie

Zurückzuführen entweder auf eine zu lange Baulänge des Auges oder auf eine zu hohe Brechkraft der Augenlinse. Der Brennpunkt des Auges liegt dabei nicht im Unendlichen in der Ferne, sondern endlich vor dem Auge. 

Nachtblindheit

Entsteht aufgrund einer Fehlfunktion der „Hell-Dunkel-Sensoren“, auch Stäbchen genannt.

Nylonbrille

Bei dieser Art der Brille wird das Brillenglas in einer Rille, zum Teil durch einen Faden aus Nylon gehalten.

Polarisierende Filter

Filter, um Spiegelungen an reflektierenden Flächen zu minimieren. Durch ihre Bauweise sind sie in der Lage, das was, von waagerechten oder senkrechten Flächen reflektiert wird zu vermindern bzw. unter günstigen Bedingungen nahezu vollständig auszulöschen. Polarisierende Filter werden für Vorhänger und Sonnenbrillen verwendet.

Presbyopie

Bezeichnung für das altersbedingte Nachlassen der Fähigkeit des Auges, sich auf nahe Objekte einzustellen.

Prisma

Das Prisma dient zur Korrektion von Augenfehlstellungen, die allgemein als „Schielen“ bekannt sind. Die Brillengläser beinhalten eine zusätzliche optische Wirkung durch eine besondere Schleifart. Mit prismatischer Wirkung werden alle Arten von Einstärken- und Mehrstärkengläsern hergestellt.

Prismenfolien

Werden zur Behandlung von Doppelbildern bei Kindern und Erwachsenen eingesetzt.

PC-Brille

Spezielle Brille abgestimmt auf die individuellen Sehanforderungen am Computer.

Pupillendistanz – PD

Abstand der Mitte der Pupille, beim Blick geradeaus, zur Mitte der Nasenwurzel.

Rechtsichtig

Als rechtsichtig bezeichnet man jene Person, deren Fernpunkt, bei in Ruhestellung befindlichem Auge, im optisch Unendlichen liegt.

Refraktionsbestimmung

Ermittlung der Korrektionswerte einer Fehlsichtigkeit, durch Augenoptiker oder Augenarzt, nach welcher eine Brillenglasverordnung zur Herstellung einer individuellen Sehhilfe ausgestellt wird.

Sonnenschutzgläser

Brillengläser die eine Absorption von mindestens 50% aufweisen, gelten als Sonnenschutzgläser und müssen auf den jeweiligen Bedarf des Trägers abgestimmt werden.

Torische Gläser

Torische Gläser dienen zum Ausgleich einer Hornhautverkrümmung (Astigmatismus), wobei die Korrektur einer Kurz- oder Weitsichtigkeit nicht vernachlässigt wird. Auf einem Rezept sowie Brillenpass erkennt man torische Gläser daran, dass die Sphäre (sph), Cylinder (cyl) und Achse (A) bezeichnet.

Trifokalglas

Als Trifokalglas wird ein Brillenglas mit drei optischen Zonen bezeichnet.

UV – Strahlung

Der auf Violett folgende, am Ende des sichtbaren Bereichs liegende, kurzwellige Teil des Lichtspektrums (Wellenlängen 10-380nm), der sich bis zu den Röntgenstrahlen erstreckt.

Visus

Der Visus ist eine Angabe, mit welcher der Augenoptiker und der Augenarzt die Sehleistung des Auges in unkorrigiertem (Vsc), sowie korrigiertem (Vcc) Zustand kennzeichnet. Der durchschnittliche Visus beträgt 1,0. Fälschlicherweise oft als 100% Sehleistung benannt. Zwischen der Glasstärke und der erreichbaren Sehschärfe besteht nur ein bedingter Zusammenhang.

Weitsichtigkeit

Die Baulänge des Augapfels ist bei Weitsichtigkeit zu kurz, oder die Brechkraft der Augenlinse zu gering. Dadurch befindet sich das scharfe Bild hinter der Netzhaut.  Auf der Netzhaut kommt nun ein größeres unscharfes Bild zustande. Die Korrektion erfolgt mittels Brille mit Pluswerten.

Zentrierung

Bezeichnung für den Vorgang und das Ergebnis, den optischen Mittelpunkt des Brillenglases, durch exakte Ausrichtung vor dem Auge, in eine Linie mit der Pupille zubringen.

Zylinder

Korrektionsangabe für Brillengläser zur Korrektur von Astigmatismus in Form von Dioptrie (Dpt.).