Was Sie beim Kauf von Brillengläsern beachten sollten

Manchmal sind die Brillengläser deutlich teurer als eine stylische Markenfassung. Preis und Tragekomfort werden, von Material, Tönung, Schliff und den verschiedenen Beschichtungen, bestimmt. Der Nutzen und die Qualität von Brillengläsern wird anhand folgender Faktoren ermittelt: Durch die Verwendung verschiedener Materialien, verschiedener Glasdicken, unterschiedlichen Bearbeitungsgängen und diverser Beschichtungen wird jedes Glas ein individuelles Einzelstück, welches nicht nur die Fähigkeit zu Sehen, sondern auch das Aussehen der Brille verbessert.

Aus welchem Material werden Brillengläser hergestellt
Die Trageeigenschaften einer Brille werden hauptsächlich vom Material bestimmt. In der Vergangenheit wurden Brillengläser ausschließlich aus schwerem, mineralischen Glas, hergestellt. Heute gibt es fast nur noch Kunststoffgläser, da sie sich einfacher bearbeiten lassen, wesentlich leichter und außerdem viel bruchsicherer sind. Der Anteil der Kunststoffgläser liegt zwischenzeitlich bei fast 90 Prozent aller verkauften Brillengläsern.

Welche Vorteile haben mineralische Brillengläser
Mineralische Brillengläser sind besonders gut geeignet für Brillenträger, die Staub, Hitze oder anderen extremen Umgebungen ausgesetzt sind. Das Mineralglas ist ziemlich unempfindlich gegen mechanische Einwirkungen (Kratzer).

Die Art der Gläser - Einstärkengläser
Als Einstärkengläser bezeichnet man Brillengläser, die eine einheitliche Korrektionswirkung besitzen. Normalerweise wählt man diese Korrektionswirkung so, dass der Brillenträger damit in allen Entfernungen scharf sehen kann. Beim Sehen in unterschiedlichen Distanzen übernimmt das Auge den Schärfenausgleich. Bei speziellen Lesebrillen wird die Korrektion üblicherweise auf ca. 40 cm optimiert. Damit ist aber scharfes Sehen in größeren Distanzen nicht mehr möglich. Heute muss kein Kunde mehr Brillen mit „Coca Cola-Flaschenböden“ tragen. Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und modernste Fertigungstechniken erlauben es uns heute, ästhetisch dünne und leichte Gläser herzustellen.

Die Art der Gläser – Gleitsichtgläser
Vor noch nicht allzu langer Zeit mussten die Menschen sich mit Bifokal- oder Trifokalgläsern abfinden. Da wurden im mittleren- und/oder unteren Bereich des Brillenglases optisch abgetrennte Stellen sichtbar. Zwischenzeitlich wurde diese, von der Ästhetik her unattraktive Lösung, vom Gleitsichtglas welches viele Korrekturbereiche in einem Glas vereint und äußerlich wie ein Einstärkenglas wirkt, größten teils abgelöst.

Für wen sind Gleitsichtgläser geeignet?
Menschen die schon länger kurzsichtig sind und bei denen zudem, oft schon ab dem 40. Lebensjahr, die Alterssichtigkeit einsetzt, für die ist eine Gleitsichtbrille eine gute Wahl. Eine Gleitsichtbrille genügt in diesem Fall für nahezu jede Sehsituation des Alltags. Die Alternative, abwechselnd zwei verschiedene Brillen zu verwenden – eine für die Ferne und eine zum Lesen - wird von den meisten Brillenträgern als sehr lästig abgetan.

Es gibt bei Gleitsichtgläsern große Qualitätsunterschiede
Wer heute mit dem Kauf einer Gleitsichtbrille liebäugelt, kann – vereinfacht dargestellt – zwischen drei verschiedenen Glas-Kategorien wählen:

  • Einfaches Gleitsichtglas: Mit dem kleinsten nutzbaren Sehbereich, kommt ein reduzierter Sehkomfort und eine längere Eingewöhnungszeit einher.
  • Universalgleitsichtglas: Alle Sehbereiche sind gut nutzbar und verfügen über relativ große Sehfelder. Guter Sehkomfort und eine recht hohe Spontanverträglichkeit sind das Ergebnis.
  • Individuelles Gleitsichtglas: Hier haben wir es mit dem Rolls Royce der Gleitsichtgläser zu tun. Sie sind sehr aufwändig in Entwicklung, Design und Fertigung. Der Vorteil: Mit solchen individuell angefertigten Gleitsichtgläsern erzielt der Brillenträger ein Maximum an optischer Abbildungsqualität und Sehkomfort. Eine solche Maßanfertigung ist deshalb gerechtfertigt, weil jeder Mensch anders sieht – sogar eineiige Zwillinge haben unterschiedliche Augen und somit unterschiedliche Seheindrücke.* (Kuratorium für gutes Sehen, KGS)

Wie teuer sind Gleitsichtgläser?
Bei Gleitsichtgläsern gibt es ganz erhebliche Preisunterschiede. Die Herstellung ist sehr viel aufwändiger als die von einfachen Korrekturgläsern. Deshalb ist auch ein höherer Anschaffungspreis gerechtfertigt. Die Preise bewegen sich von ca. 200 € für ein Paar einfacher Marken-Gleitsichtgläser aus deutscher Produktion, bis zu über 900 € für das Paar Gläser, wenn man sich für die hochwertige, individuell angefertigte High-End Version entscheidet. (Alles incl. Beratung, Untersuchung und Anpassung) Bei dieser Investition darf natürlich nicht vergessen werden, dass man von seiner Gleitsichtbrille danach, über viele Jahre des Lebens begleitet wird. Aus dieser Sicht ist sie dann gar nicht mehr so teuer - verglichen mit anderen Alltagsgegenständen.

Gibt es Probleme bei der Eingewöhnung an Gleitsichtgläser?
Grundsätzlich gilt: Je früher man damit anfängt, und je hochwertiger die Gläser, desto leichter gewöhnt man sich an sie. Bei der ersten Gleitsichtbrille muss man deshalb immer mit einer Eingewöhnungszeit rechnen. Ca. ein Drittel der „Gleitsichtanfänger“ haben anfängliche Probleme mit der gleitenden Sicht. Trotz der Einschränkungen beim Sehen in der Anfangszeit sind Gleitsichtbrillen außerordentlich beliebt. 91 Prozent der Brillenträger sind mit ihrer Gleitsichtbrille sehr zufrieden, 69 Prozent haben sich spätestens nach einer Woche an die Gleitsicht gewöhnt, sagt eine repräsentative Umfrage.* (Kuratorium für gutes Sehen, KGS)

Für was sind die vielen verschiedenen Beschichtungen der Brillengläser?
Es werden neben Entspiegelungen und Hartschichtlackierungen auch schmutz- und feuchtigkeitsabweisende Beschichtungen angeboten. Für Wassersportler, Angler oder Berufskraftfahrer gibt es Gläser mit Polarisationsfilter – störende Lichtreflexe von der Wasseroberfläche oder der Windschutzscheibe werden herausgefiltert. So erhöht sich die Fahrsicherheit, und eine frühzeitige Ermüdung der Augen wird vermieden.

Farbbeschichtete Brillengläser
Diverse farbliche Tönungen gehören ebenso zu den Veredelungen, sie können für Sportler interessant sein. Beim Rad- oder Skifahren werden die Lichtverhältnisse damit häufig als angenehmer empfunden. Sogenannte phototrope Gläser sind aus selbsttönendem Material. Die einfallende UV-Strahlung färbt sie dunkel. Von vielen Menschen werden diese Gläser dazu benutzt, um Sonnen- und Alltagsbrille in einer Fassung zu vereinen. Für Autofahrer sind sie als Sonnenbrille nicht geeignet, denn die Windschutzscheibe des Autos fängt die UV-Strahlung schon vor dem Brillenglas ab, sodass sich dieses im Auto nicht mehr verfärben kann.

Hartschichtlackierung der Brillengläser
Hartschichtlackierungen werden mittlerweile als Standard von den Herstellern angeboten. Bei Kunststoffgläsern sind sie sogar ein Muss, weil diese organischen Brillengläser recht kratzanfällig sind. Die Beschichtung sorgt für eine deutlich längere Lebensdauer der Gläser.

Fazit
Die Wahl des richtigen Brillenglases ist also gar nicht so einfach. Deshalb empfehlen wir: lassen Sie sich beim Optiker Ihres Vertrauens einen Termin geben und nehmen Sie sich viel Zeit um die genau für Sie passenden Gläser und Brillenfassung zu finden.

Quelle: Presse AllesBrille Optiker GmbH

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