Augenschutz beim Sport:
Radfahrer gucken anders als Golfer oder Kanuten

Augenschutz beim Sport

Mit den steigenden Temperaturen wächst auch die Zahl der Jogger in den Städten, der Rennradfahrer auf Landstraßen, der Bootsfreunde auf dem Wasser und Golfer auf dem Grün. Was sie eint, ist der Spaß an der Bewegung, was sie unterscheidet, sind die Anforderungen, die ihr Sport an gutes Sehen stellt. Das Kuratorium Gutes Sehen gibt Tipps, welche Kriterien für alle Sportbrillen gelten und wo es je nach Sportart Unterschiede gibt.

1. Brauchen auch Nicht-Brillenträger eine Sportbrille?
Wer sich im Frühjahr und Sommer viel draußen bewegt, sollte mindestens eine Sonnenbrille tragen, die das gefährliche UV-Licht der Sonne filtert. Bei temporeichen Sportarten wie dem Rennradfahren muss eine spezielle Sportbrille her. Denn ihre gebogene Form lässt sie wie ein Schutzschild wirken, das Zugluft, Wasser, kleine Fremdkörper, Blendlicht und UV-Strahlen von den Augen fernhält. Beim Joggen oder Golfen können kontraststeigernde Gläser in Orange oder Gelb für eine bessere Sicht auf den Untergrund sorgen, sodass Unebenheiten schneller erkannt werden und sich Flug und Landung des Balles leichter verfolgen lassen. Auf dem Wasser steigern polarisierende Gläser Durchblick und Wohlbefinden, indem sie lästige Reflektionen von der Oberfläche filtern.

2. Warum ist die Alltagsbrille nicht zum Sporttreiben geeignet?

Die Alltagsbrille sorgt zwar für scharfes Sehen, schützt aber nicht vor Blendung durch grelles Licht, sodass die Sicht trotz Brille stark eingeschränkt sein kann. Für Rennradfahrer, die mit 40 km/h und mehr unterwegs sind, ist das ein hohes Risiko. Kommt es dann zum Sturz, kann eine herkömmliche Brille sogar zur zusätzlichen Gefahrenquelle werden, wenn Fassung und Gläser zerspringen oder scharfe Metallteile ins Auge gelangen. Eine Sportbrille aus bruchsicherem Kunststoff und mit getönten Gläsern in der passenden Sehstärke sorgt hier also gleich in doppelter Hinsicht für Sicherheit.

3. Woran erkennen Sportler eine qualitativ gute Sonnenbrille?
Egal ob Radfahrer- oder Golfbrille: Entscheidend ist die CE-Kennzeichnung auf der Innenseite der Bügel, die belegt, dass die Brille den EU-Sicherheits-Standards entspricht. Das heißt, die Brillengläser verfügen sowohl über einen integrierten UV-Filter als auch über eine Mindestfestigkeit, sodass sie Einwirkungen von bis zu 10 Kilogramm problemlos standhalten. Darüber hinaus weisen sie keine scharfkantigen Teile auf, die das Auge verletzen können. Wer draußen Sport treibt, sollte zudem auf einen ausreichenden Blendschutz achten. In unseren Breitengraden ist ein Filter der Kategorie 2 ausreichend. Wassersportler greifen besser zu etwas dunkleren Gläsern der Blendschutzkategorie 3. Die Kategorie ist ebenfalls auf der Bügelinnenseite zu finden. Wer besonders flexibel sein möchte, ist mit einer Brille mit Wechselscheiben gut bedient, die je nach Wetterlage getauscht werden können.

4. Wo lauern Stolperfallen beim Sportbrillenkauf?

Sportler, die eine Brille im Laden aufprobieren, tun dies für gewöhnlich ohne Sturzhelm und in aufrechter Körperhaltung. Entscheidend ist jedoch, dass die Brille in der Bewegungsphase perfekt sitzt. Rennradfahrer und Mountainbiker sollten ihre Brille daher in gebeugter Sitzposition aufprobieren. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Scheiben weit genug nach oben reichen, um das Auge zu schützen und die Brille nicht rutscht. Wer beim Sport einen Helm trägt, sollte diesen ebenfalls zur Brillenanprobe dabei haben und die Brille so wählen, dass die Bügel unter der Kopfbedeckung nicht drücken.

Quelle: Kuratorium Gutes Sehen

Zurück